Erste Ergebnisse zur Handels-Vernetzung

Vernetzung im Laden für Nachhaltigkeit

Ich hatte ja im vorherigen Post versprochen über meine Erfahrungen weiter zu berichten und über die Idee, Waren direkt aus armen Ländern ohne Zwischenhändler im Lebensquell zu verkaufen.

 

Man muss schon gehörig Energie investieren, um endlich einen Erfolg zu verbuchen. Mehrere Organisationen sagten sofort ab, weil ihre Vereinsstruktur es nicht zuließ, dass eine Zusammenarbeit überhaupt möglich werden könnte. Obwohl sie die Idee sehr begrüßten, wurden sie durch ihre selbstgewählte Vereinsstruktur daran gehindert zu agieren. Nach meiner Erfahrung und eigenen Recherchen, (ursprünglich wollte ich auch einmal einen Verein gründen, habe mich aber aus diversen Gründen dagegen entschieden) haben Vereine zumeist mit einer gewissen Trägheit zu kämpfen. Dies hat damit zu tun, dass unter dem Schirm „Verein“ alle mögliche Organisationen tätig sind, vom Kaninchen- bis zum Dackelverein, vom Kaffeekränzchen-Basar, bis zur angesehenen Hilfsorganisation. Sämtliche Energien aller mildtätigen Vereinigungen sind in diesem riesigen Vereins-Topf vertreten, diese Gesamtenergie (denn das ist ja eine Gruppe) kann dazu beitragen, dass eine gutgemeinte private Initiative extrem verlangsamt wird bis hin zum Absterben, sobald sie zum Verein avanciert. 

 

Da ein jeder hier in dieser Welt mit dem alltäglichen Kleinkram und Alltagsgeschehen beschäftigt ist und mit der großen Auswahl die einen beschäftigt hält, denn man muss sich ja ständig entscheiden und eine Wahl treffen (was einen oft vom Wesentlichen ablenken will) kann es einem schon einmal vorkommen, als ob die Welt einem Knüppel zwischen die Beine wirft. Weil mir die Reaktionen zu langsam vorkamen und sich anscheinend kein Durchbruch abzeichnete, entschied ich mich gestern, mich ausschließlich dieser Vernetzungsarbeit zu widmen, ganz gezielt vorzugehen und alles andere erst einmal liegen zu lassen. Und siehe da, schon heute gab es dann zwei interessante Zusagen.

 

Eine größere Organisation möchte sich im Lebensquell vorstellen und von ihren Erfahrungen vor Ort in Bangladesch berichten, auch wenn Waren-Direktlieferungen nicht möglich sind. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

 

Die zweite Zusage umfasst auch Warenlieferungen, wobei dies eine ganz besonders liebenswerte Initiative von zwei jungen Frauen ist! In Zusammenarbeit mit der NGO haben sie in Indien zwölf Frauen eine Nähmaschine gekauft und managen jetzt, unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Ökologie, gemeinsam mit Ihnen den Verkauf von Selbstgenähtem in Deutschland. Und nicht nur das, sie vermitteln ihnen auch Englischkenntnisse, unterrichten über ihre Rechte als Frauen und stärken ihren Selbstwert durch Eigeninitiative. Genau so etwas haben wir gesucht und bei unserem Gespräch gab es ganz spontan das Angebot, ihr Projekt im Lebensquell vorzustellen und von ihren Indien-Erfahrungen zu berichten. Da eine der Gründerinnen Management studiert hat, haben sie sich als Rechtsform für eine gemeinnützige UG entschieden.

 

Es freut mich natürlich sehr, dass ich solch einen herzlichen Kontakt herstellen konnte und das mein Ziel, Waren aus armen Ländern anzubieten, in erreichbare Nähe gerückt ist.

 

Uta-Maria Freckmann

 

 

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